Einzelhandel und kleine Marken stärken

Nachdem ich schon viele Ideen aufgeschrieben habe, wie ihr nachhaltige Geschenke machen (und bekommen) könnt, folgen heute ein paar Worte dazu, warum der Einkauf beim Einzelhandel eine gute Idee ist. Nicht nur im Zusammenhang mit Weihnachtsgeschenken.

Einzelhandel ist nicht durch Online-Handel zu ersetzen

Im Einzelhandel wird man beraten und hat direkte Ansprechpartner. Meine Buchhändlerin weiß genau, welches Buch ich als nächstes lesen sollte, weil sie mich kennt. Das ist viel wertvoller, als ein Algorithmus, der ausrechnet, welches Buch ich als nächstes lesen möchte. Wenn ich im Einzelhandel eine Jacke gekauft habe und die dann ganz schnell kaputt geht, habe ich auch hier jemanden, an den ich mich direkt wenden kann. Es gibt auch immer wieder die Beispiele, in denen der Einzelhandel nicht gut war – weil zum Beispiel unfreundliche Mitarbeiter vor Ort waren. Das ist schade, es sollten aber nicht alle anderen dafür mitbestraft werden. Im Einzelhandel weiß ich, wem ich mein Geld gebe.


Ach, der Dispo kriegt uns nicht auseinander – in der Buchhandlung Leseglück könnte ich aber wirklich immer mein ganzes Gehalt lassen…

Ladengeschäft ist nicht gleich guter Einzelhandel

Nur weil man in einen Laden geht, ist man noch nicht bei einem kleinen, netten Einzelhandel. Die großen Ketten haben auch einen Anteil am Aussterben der kleinen Shops. Es ist manchmal gar nicht so leicht zu sagen, in welcher Stadt man ist, wenn man in einer Innenstadt unterwegs ist. Zara, h&m, Thalia, Mango, Calzedonia und Co  machen sich überall  breit – oft geben die eigenständigen Läden in der Umgebung dann auf, weil sie den Preiskampf nicht mitkämpfen können. Dabei geht aber eine Menge verloren – nämlich sorgsam ausgesuchtes Sortiment und die Möglichkeit für kleine Marken in den Verkauf zu gelangen.

Kleine Geschäfte sind übrigens oft auch viel experimentierfreudiger, was neue Marken und Produkte angeht. So sind die Chancen, in einem kleineren Shop etwas besonderes zu finden viel höher. Kleine Manufakturen haben oft den Vorteil von direkten Vertriebswegen, kleineren Liefer-Entfernungen und klaren Ansprechpartnern.


Loveco – mittlerweile hat Christina in Berlin drei Filialen eröffnet. Ganz tolles und liebevoll ausgewähltes Sortiment. Gibt es übrigens auch Online 😉

Was ist eigentlich das Problem an Amazon, Zalando & Co?

Darüber habe ich mal einen ausführlichen Artikel geschrieben, schaut hier.

Aber es ist so praktisch, die Waren nach Hause geliefert zu bekommen

Das verstehe ich – und je nachdem wo man wohnt ist diese Aussage auch legitim. Sich ins Auto zu setzen um 30 Minuten Auto zu fahren und ein Buch zu kaufen ist wahrscheinlich mit mehr CO2-Ausstoß verbunden, als wenn die Post mir das Buch mitbringt. In Städten verhält sich das ein wenig anders. Die ganzen Liefer-Fahrzeuge verstopfen die sowieso schon zu vollen Städte zusätzlich. Ich würde sagen, dass etwa 50% der Fahrzeuge, die auf Fahrradwegen halten Liefer-Fahrzeuge sind. Je mehr Liefer-Fahrzeuge unterwegs sind, desto mehr Autos sind insgesamt unterwegs, logisch. Außerdem steht die Logistik-Branche immer wieder stark in der Kritik, da die Angestellten stellenweise katastrophal behandelt werden und ein irres Pensum abarbeiten müssen. Weniger Auslieferungen bedeuten auch für die Paketboten eine große Entlastung.


Menschen, die uns bedienen sind einfach besser als Maschinen. Die kennen einen, wissen was man braucht, können Empfehlungen aussprechen und sind einfach greifbar. Hier: Lies vom Kleiner Schuhbladen.

Kategorien Engagement

über

Mom of 2, irgendwo zwischen Festival und Ökomarkt zu finden. Eiscremesüchtig. Meistens gut gelaunt, manchmal aber auch sehr wütend und voller Weltschmerz - und wer sein Chaos beherrscht, ist ja ein Genie, stimmt’s?

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