Zu Besuch bei Sea Shepherd

Immer, wenn ich etwas von den Sea Shepherds mitbekomme, kriege ich so ein Sehnsuchtsgefühl, ein kleines Ziehen in der Brustgegend. Voller Willensstärke und Tatendrang über die Weltmeere schippern und die Gewässer retten – das wäre doch was.

Nun, ich romantisiere das bestimmt. Und außerdem kam halt alles anders in meinem Leben und ich habe keinen Anlass, mich darüber zu beklagen. Als ich aber vor zwei Wochen die Chance hatte, ein paar waschechte Sea Shepherd-Piraten kennenzulernen und mir eines ihrer Schiffe ein wenig anzusehen, habe ich natürlich direkt freudig JA gerufen.

Meine Leidenschaft für Werder Bremen hat mich nämlich nach Bremen geführt und ich bekam mit, dass meine Freunde von LemonAid jemanden suchen, der in der Hansestadt eine Fuhre LemonAid auf ein Schiff der Sea Shepherds bringen kann. Natürlich habe ich das gerne zugesagt, ein paar Kisten der guten Limonade eingepackt und zum Industriehafen in Bremen gebracht. Dort liegt das Schiff, das auf den Namen Bob Barker hört, nämlich derzeit und wird für seinen nächsten Einsatz in Afrika gewartet. Sonja von den Sea Shepherds hatte ein wenig Zeit für mich, hat mich über das Schiff geführt und einige Erlebnisse und Gedanken geschildert.

Die Bob Barker befindet sich seit 2010 im Besitz von den Sea Shepherds. Gebaut wurde das Schiff seinerzeit für den Walfang. Es wäre sicher toll, es könnte Geschichten von damals erzählen und von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den Walfängern und den Walfang-Jägern berichten.

Das Leben auf so einem Schiff muss teilweise ganz schön hart sein. Man sieht immer dieselben Menschen und oft passiert tagelang nichts, außer das man den Kurs hält. Obgleich sich an Bord eine Menge Bücher, Instrumente und eine Spielkonsole befinden, kann es öde werden. Oder stürmisch, da haben besonders die unerfahreneren Seeleute zwischendurch auch ganz schön Angst oder mit Übelkeit zu kämpfen. An anderen Stellen wird es hingegen so richtig aufregend, wenn es dann zur Sache geht und gegen die illegalen Fischer vorgegangen wird.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Eine Köchin kümmert sich täglich um drei vegane und leckere Mahlzeiten für die ganze Crew. Die Sea Shepherds arbeiten ehrenamtlich und sind somit auf Spenden angewiesen. Für die Bob Barker gibt es im Moment eine Spendenliste. Dass die ausgerechnet auf Amazon-Produkte zurückgreift, finde ich allerdings ganz schön uncool. Ich hoffe, viele der Spenderinnen und Spender drücken nicht nur auf „bestellen“, sondern besorgen die benötigten Dinge anderswo. Warum? Das habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.

Denn man tau und viel Erfolg, liebe Bob Barker und Crew. Auf dass die LemonAid euch die lange Fahrt versüßt und eure Mission erfolgreich verläuft. Ich werde die Bob Barker jetzt natürlich ganz besonders intensiv beobachten…

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