#projektzuckerfrei – Wie es mir nach 18 Tagen geht

Da ich bereits am 08. Februar mit dem #projektzuckerfrei begonnen habe, ist heute schon mein 18. Tag ohne Zucker. Ich lasse auch Zuckerersatzprodukte fast komplett weg, nur Reissirup kommt ganz vereinzelt und in kleinen Mengen zum Einsatz. Obst habe ich mir nicht komplett verboten, esse aber kaum welches. Zusätzlich habe ich Weizen vom Speiseplan gestrichen. Zeit, ein kleines Zwischenresümee zu ziehen.

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Wie es mir geht

Letztes Wochenende ist bei mir ein grippaler Infekt ausgebrochen, ich bin noch immer nicht wieder ganz auf den Beinen. Das würde ich aber nicht auf Zucker- oder Weizenmangel schieben, sondern auf die Jahreszeit und ein wenig Pech. Abgesehen davon geht es mir super. Ich habe aufgrund des Verzichtes erstaunlich wenig schlechte Laune gehabt. Da ich eine ausgesprochene Naschkatze bin, wundert mich das sehr. Körperlich geht es mir einwandfrei, ob es mir jetzt viel besser geht als sonst, kann ich nicht beurteilen, ich hatte ja auch vorher keine Beschwerden. Ein wenig abgenommen habe ich, aber nicht im großen Stil.

Was anstrengt

Es ist schon anstrengend, die ganze Zeit hinterher zu sein. Was ist wo genau drin, wo kann man essen gehen, ist die Sojamilch im Lieblingscafé eigentlich gesüßt und wieso wird fast nirgends Pizza mit Dinkelboden angeboten? Ich esse so gern und durch das Projekt verliert das Thema Essen für mich an Leichtigkeit – ich futter nicht einfach, worauf ich grade Lust habe. Viele schreiben, dass sie nach ein paar Tagen gar keine Lust mehr auf Süßigkeiten und Co haben. Das kann ich von mir bislang nicht behaupten. Es geht so, keine Frage, aber es ist stellenweise schon ein kleiner Kampf mit mir selber.

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Was gut ist

Im Grunde genommen dasselbe: Ich hinterfrage eben mehr, was ich esse. Ich merke, an welchen Stellen ich ungesundes Essen verzehre und wie häufig. Erschreckend häufig nämlich. Jetzt esse ich stattdessen ein paar Nüsse, einen Naturjoghurt oder eine Maiswaffel. Geht auch, und befriedigt mich fast immer komplett. Außerdem bin ich zwar sowieso schon gut darin, viel selber zu machen und zu kochen, das #projektzuckerfrei ist da aber ungemein unterstützend. Es ist so viel einfacher, Zuhause etwas selbst zu machen als alle Etiketten im Supermarkt durchzulesen oder im Restaurant so ganz genau nachfragen zu müssen.

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Wo ich es nicht geschafft habe

Wie in meinen Berichten zur Biofach angekündigt, war ich während der Messezeit in Nürnberg nicht ganz so streng: Natürlich vorkommenden Fruchtzucker habe ich akzeptiert, ebenso ganz vereinzelt und wenn mich Produkte irre angesprochen haben auch Zuckerersatzprodukte. Außerdem habe ich vorhin Sahne-Meerettich gegessen und erst später gesehen, dass da auch Zucker drin ist. So was dummes. Aber gut, die zwei Messerspitzen sind gewiss nicht überzubewerten. An genau solchen Stellen merke ich aber, in wie vielen Produkten Zucker ist und wie gut man aufpassen muss. Argh.

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Essen gehen

So gerne ich auch selber in der Küche stehe und gutes Essen zubereite, so genieße ich es auch, ab und an diese Arbeit in andere Hände zu legen. Hier finde ich, dass vor allem der Weizenverzicht nervt. Das Dessert und zuckerhaltige Soßen weglassen wäre kein großer Akt, der Weizen macht viele Gerichte aber komplett unbestellbar. Beim Italiener zum Beispiel eigentlich alle. Das würde mich auf Dauer zu arg einschränken. Berlinern kann ich das New Deli Yoga in Kreuzberg ans Herz legen, die nehmen gerne auf alles Rücksicht (und haben sowieso einige passende Gerichte auf der Karte).

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Was ich lerne

Ich lerne meine eigenen Mechanismen kennen und in welchen Momenten ich nasche und snacke: Bei Langeweile und bei Stress ist es am Schlimmsten. Außerdem der typische 16-Uhr-Schokoriegel im Büro, den will ich ganz dringend auch in Zukunft weglassen. Zusätzlich finde ich es super, bei den Etiketten (die ich ohnehin schon recht fleißig studiere), auch auf Zucker zu achten. Das möchte ich teilweise auch nach dem Projekt beibehalten und weniger versteckte Zucker essen. Dann macht ein bisschen offensichtlicher hier und da auch weniger aus.

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L
ektüre zum Thema. Das Buch von Sarah Wilson ist schön gemacht, sie benutzt für meinen Geschmack aber zu viel Stevia. Ich habe aber schon einige Rezepte von ihr ausprobiert, besonders das Granola (auf dem Titelbild meines Artikels zu sehen) ist super. Das Buch von GU ist eben wie so ein Buch wie GU. Schon informativ, aber etwas zu reißerisch für mein Empfinden.

Worauf ich mich freue

Ich habe kurz nach Projektende Geburtstag. Ich werde 30 (*eek*) und fahre zu meiner Mutter – die soll mir einen tollen Kuchen backen, Schokoladenkuchen. Ohne Superfoods und Vollkornmehl, sondern so ein richtig saftiges Superteil, da freu ich mich schon drauf. Mit Sahne, haha. Außerdem freue ich mich auf den Gang zu meinem Lieblingsitaliener um eine Pizza zu essen, oder die tollen selbstgemachten Nudeln.

Jetzt bin ich aber gespannt auf eure Erfahrungen!

Kategorien Food Friday

über

Mom of 2, irgendwo zwischen Festival und Ökomarkt zu finden. Eiscremesüchtig. Meistens gut gelaunt, manchmal aber auch sehr wütend und voller Weltschmerz - und wer sein Chaos beherrscht, ist ja ein Genie, stimmt’s?

6 Kommentare zu “#projektzuckerfrei – Wie es mir nach 18 Tagen geht

  1. Ich freue mich gerade sehr darüber deinen Beitrag entdeckt zu haben, ich versuche nämlich selbst gerade auf Zucker zu verzichten. Ähnlich wie in dem Buch „Goodbye Zucker“ habe ich ganz langsam angefangen und in den ersten beiden Wochen morgens mein Müsli weiter gegessen, damit kein kalter Entzug entsteht.
    Es ist wirklich unfassbar in wie vielen Lebensmitteln Zucker ist, auch gerne in den veganen und vegetarischen Ersatzprodukten. Mir geht es jetzt ohne den Zucker allerdings auch nicht besser. Ich hatte ja gehofft dass man da schon etwas merkt, aber vielleicht kommt das ja noch.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Verzicht.

    Liebe Grüße, Judith

    • Liebe Judith,

      warum versuchst du, auf Zucker zu verzichten? Ich glaube, da liegen viele Unterschiede… ich mache das Projekt ja auch eher so aus Interesse, habe mich aber vorher auch schon gut gefühlt – da ist es sicher schwerer, eine Besserung zu bemerken, als wenn man vorher Beschwerden hatte und auf Linderung hofft.

      Ich esse tendenziell mehr Milchprodukte grade, ist mir aufgefallen. Auch, weil wie von dir angesprochen in den Alternativprodukten erstaunlich oft Zucker ist. Gemein!

      Dir weiterhin gutes Gelingen!!
      Anna

  2. Ich hab mal zwei Monate Zucker und Weizen weggelassen. Körperlich tat das extrem gut, aber es ist eben, wie du auch schreibst, extrem umständlich. Das ist auch der Grund, weswegen ich dann irgendwann weniger und weniger darauf geachtet habe. Auswärts essen gestaltet sich einfach relativ schwierig und, wenn man viel unterwegs ist oder auch mal mit Freunden essen will, ist das schon echt doof. :/
    Schade eigentlich, wenn mehr Restaurants solche Optionen anbieten würden, würde ich die sicher nutzen.

    • Ja, finde ich auch. Grade im Fall von Pizza – Dinkelteig ist ja nun wirklich kein Zauberwerk.

      Ich finde vor allem die soziale Komponente anstrengend, kann man sagen. Ich bin mal gespannt, wann ich den total Yieper bekomme 😀

  3. Hey. Ich wünsch dir weiterhin viel Glück bei deinem Projekt. Eine Freundin von mir macht auch momentan „Zuckerfrei“. . ihr fällt es aber glaub ich relativ leicht. Aber man muss schon gut vorbereitet sein, damit man nicht rückfällig wird. Ich habe auch mal 4 Wochen auf Zucker verzichtet. Ich habe mich so nach 2 Wochen super fit gefühlt vom Kopf her. Einfach nicht so schwer, sondern echt gut. Aber nach den 4 Wochen hab ich mich auf Zucker gestürzt, da kam der suchti wieder raus 😀
    Wie gesagt viiiel Erfolg. Du schaffst das und dein Körper wird es dir danken 🙂
    Lieben gruß

    • Da bin ich auch mal gespannt drauf… ich nehme mir vor, danach auch besser zu sein mit Zucker. Aber ob das klappt? Wir werden sehen 🙂

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