Mit Ecover und einer Mission nach Amsterdam

Letztes Wochenende bin ich in den Zug gestiegen und somit einer Einladung von Ecover nach Amsterdam gefolgt.

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Nach sechseinhalb Stunden und Klimaanlagen-Ausfall war ich dann irgendwann in Amsterdam und schon voller Spannung, was mich am nächsten Morgen erwarten würde. Schon beim Frühstück im schönen Conscious-Hotel habe ich die ersten anderen Teilnehmer kennengelernt. Die Truppe wirkte direkt super, die Vorfreude stieg. Wir sind dann alle gemeinsam mit Leih-Fahrrädern, ganz im Amsterdam-Style, zum Het Grachtenhuis gefahren. Das ist ein Museum, in dem es um die Amsterdamer Kanäle geht. Absolut sehenswert! Dort lauschten wir dann den Vorträgen von Tom Domen, dem Head of European Innovation von Ecover, und Marius Smit, dem Gründer von Plastic Whale.
Ecover ist schon lange bemüht, nicht nur Produkte aus biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen anzubieten, sondern auch in Sachen Verpackung an der Nachhaltigkeit zu feilen. Letztes Jahr hatten sie erstmals eine Sonder-Edition aus nicht nur recyceltem, sondern aus dem Ozean erfischtem Plastik. Dieses Jahr geht es in Runde zwei – eine Spülmittelflasche mit Plastik aus den Amsterdamer Kanälen.
In großen Städten ist leider meistens ziemlich viel Müll unterwegs. Die Leute konsumieren fleißig und Mülleimer sind oft rar oder überfüllt. Ich denke (und hoffe), wenig von dem Müll, den man in den Kanälen und Flüssen findet, wurde absichtlich hereingeworfen. Aber der Wind und das Wetter wehen und spülen gnadenlos alles ins Wasser und so landet der Dreck dann irgendwann auch im Meer. Marius von Plastic Whale hat die Auswirkungen bei verschiedenen Reisen ans andere Ende der Welt gesehen und das Thema hat ihn nicht losgelassen. So hat er seinen Job gekündigt und begonnen, Plastik aus dem Wasser zu fischen. Er nennt sich, voller Stolz „erster professioneller Plastik-Fischer der Welt“. Es schwimmt viel Müll im Wasser, das einfach nur noch verbrannt werden kann. Grade PET-Flaschen kann man aber ganz wunderbar neu verwerten.

Genau hier kommt Ecover – im wahrsten Sinne des Wortes – mit ins Boot. Marius hat aus den ersten recyelbaren Funden Boote gebaut. Klingt total verrückt, ist es irgendwie auch. Aber genau mit denen fahren er und sein Team nun durch Amsterdam und befreien die Kanäle von Müll. Eines dieser Boote hat Ecover finanziert und entsprechend mit Branding versehen. So kam die Idee, eine Spülmittelflasche mit Amsterdamer Kanal-Plastik zu entwerfen und auf den Markt zu bringen.

Tom von Ecover, ich und Marius von Plastic Whale.
Tom von Ecover, ich und Marius von Plastic Whale.

Ab Oktober wird das Schmuckstück in vielen DM-Filialen zu erstehen sein. Riechen tut das Spüli gut, abgespült habe ich damit noch nicht, aber da vertraue ich Ecover voll und ganz, ich habe selten anderes Spül- und Waschmittel Zuhause.
Wir sind also einen ganzen Nachmittag durch Amsterdam gefahren und haben Plastik gefischt. Wahnsinn, was das für einen Spaß machen kann. Man freut sich fast über kleine Müll-Ansammlungen und gibt alles, um auch jedes Fitzelchen heraus zu holen. Hat ein bisschen was von Schatz-Suche.

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Wir haben eingeschweißten Fisch erangelt, Fotos, volle Heineken-Dosen, Plastiktüten, To-Go-Kaffeebecher, PET-Flaschen, Weinflaschen und jede Menge undefinierbaren Dreck. Dieser Müll kann nun nicht mehr ins Meer gelangen, sondern wird zu etwas Neuem, sofern das möglich ist. Wenn nicht, wird er in die Müllverbrennungsanlage gebracht. Plastic Whale überlegt, sein Engagement auf weitere Städte auszuweiten. Gute Idee – es treibt eine Menge Müll in allen Flüssen.

Insgesamt bestehen die Spüli-Flaschen übrigens „nur“ aus 10% Amsterdamer Plastik, die anderen 90% sind klassisch recyceltes Plastik. Warum das so ist, konnte Tom uns aber auch erklären: Durch das im Wasser liegen hat das Plastik eine niedrigere Qualität. Rein aus Fluss- oder Meer-Plastik könnte man kein ausreichend hochwertiges Plastik mehr herstellen. Außerdem soll das Produkt ja im Nachhinein wieder recycelbar sein. Hierfür haben sie viel herumprobiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Mischung so perfekt ist.

Danke für die Einladung! Wenn ihr mal wieder Hilfe beim Plastikfischen oder ähnlichen Aktionen braucht, sagt unbedingt Bescheid!

Hier gibt es übrigens alles zu Ecover und hier könnt ihr euch über Plastic Whale schlau machen!

Ganz toll war es, Franzi von Wo geht’s zum Gemüseregal, Alf von Grossvrtig, Hannah vom Projekt gesund leben, Peter von der WiWo Green, Matthias vom Enough Magazin und Fabian von der Frankfurter Rundschau zu treffen, kennenzulernen und Zeit zu verbringen. <3

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