Espadrilles mit guten Absichten: Toms vs. Paez

 

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Toms vs. Paez – welche sind besser? Wir machen den Vergleich!

Espadrilles mit guten Absichten: so sehen sich die Marken TOMS und PAEZ. Ein Look, zwei Marken. Und welche kauft man nun? Wir haben diesen Sommer einen kleinen Vergleichtest gestartet. Julia ist mit TOMS über die Festivals gelatscht, Anna in PAEZ. Unser Fazit: beide Schuhe sind bequem und von guter Qualität. Unterschiede in der Philosophie gibt es aber dann doch:

TOMS

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Die Story
TOMS hat seinen Hauptsitz in Santa Monica und wurde 2006 von Blake Mycoskie gegründet. Die Idee zu den Schuhen kam ihm bei einer Reise nach Argentinien. Da lernte er nicht nur die traditionellen Schuhe, die alpargatas kennen, sondern auch das Schicksal vieler Menschen, ohne Schuhe leben zu müssen. Zurück in den USA entschied er TOMS zu gründen.  Daher auch die argentinische Flagge im Logo…

Prominente Fans
Mittlerweile sind Toms Shoes fast eine Bewegung.  2 Mio Menschen liken sie auf Facebook und Promis wie Anne Heathaway, Jessical Alba, Liv Tyler stellen sich gerne in ihren Toms Shoes vor die Paparazzi.

Produktion
Made in China, Ethopien und Argentinien.
Kein Organic oder Fair Trade Zertifikat.
Toms sagt, sie kontrollieren sehr streng um faire Arbeitsbedingungen einzuhalten.

Social Approach/ Nachhaltigkeit
Toms arbeitet nach dem “One for One”-Prinzip. Für jedes Paar verkaufte Schuhe, spendet Toms ein Paar an bedürftige Kinder. So sind 10 Millionen Kinder in 60 Ländern zu neuen Schuhen gekommen

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Die meisten Toms Schuhe sind mit Leder, es gibt aber auch veggie Varianten.

Design
In allen Farben. Gold und Spitze, Polka Dots und Jeans. Immer mit der argentinischen Flagge hinten drauf.

Qualität
Sehr gute Qualität und sehr bequem. Haben bei uns schon den Festivaltest bestanden. Tagelang darin rumwandeln und keine einzige Blase! Viele Stoffschuhe halten nur 1-2 Saisons, Toms sind da langlebiger.

Preis
ca. 60 Euro pro Paar

Verfügbarkeit
einfach über Zalando, Frontlineshop, Asos, goertz.de 

Weitere Unternehmungen
Toms stellt mittlerweile auch Sonnenbrillen her. Für jede Sonnenbrille die über den analogen oderdigitalen Ladentisch geht, spendet Toms eine Brille oder Augen-Op.

Zusammengefasst:
Schöne, bequeme, einfach zu bekommene Schuhe! Chlorgebleichtes Leder und made in China sind so lala. Cradle to Cradle oder organic ist da auch nichts. Das Konzept Charity/Spenden an sich kann man sicherlich diskutieren. Es verbessert strukturell nichts, packt die Probleme nicht an der Wurzel an. Aber die Menschen, die dank Toms neue Schuhe haben oder wieder sehen können, ist das wahrscheinlich erst einmal wurscht. Sie sind happy. Also: kaufen! Denn Toms sind allemal besser als Schuhe von Unternehmen, die sich gar nicht um unseren Planeten und seine Bewohner kümmern.

 

PAEZ

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Die Story
PAEZ wurde ebenfalls 2006 gegründet. Drei Freunde haben sich in Argentinien zusammen getan und begonnen, Schuhe zu produzieren. Sie haben eine eigene Fabrik in Buenos Aires. Die Fabrik kann jederzeit besichtigt werden, da PAEZ großen Wert auf Transparenz und fair bezahlte Arbeit legt. Etwas verwundert bin ich von dem Zusatz auf der Website – der übrigens ganz neu ist – dass ein Teil der Ware jetzt auch in Asien produziert wird. Darüber habe ich nichts weiter herausfinden können. Ob das an mangelnder Transparenz oder an meinem nicht vorhandenen Spanisch liegt vermag ich aber nicht zu urteilen – sie schreiben sich „NO SWEATSHOP“ auf die Fahnen, haben allerdings kein Zertifikat vorzuweisen, an dem man sich orientieren könnte. Ich hoffe, wie so oft, dass es sich nicht um Augenwischerei handelt und gehe einfach mal davon aus, denn alles andere ist auch müßig.

Prominente Fans
PAEZ sind weit nicht so bekannt wie TOMS. Grade mal 174.000 Fans hat die Fanseite auf Facebook vorzuweisen – und große Stars lassen sich dort auch nicht entdecken. So lassen sich PAEZ fast noch als Geheimtipp handeln, wer muss schon aussehen wollen wie Liv Tyler und Co?

Produktion
Made in Argentinien mit oben genannter Einschränkung. Es gibt weitergehend die Aussage, dass die Umwelt zu schützen sei und bei der Produktion sehr auf umweltschonende Arbeit geachtet wird. Auch hier: Kein Zertifikat.

Social Approach/ Nachhaltigkeit
Wer ein Paar PAEZ kauft bekommt ein Paar PAEZ. Sonst aber niemand. Allerdings können die Arbeiter aus den Fabriken sich und ihren Kindern von ihrem Lohn einfach selber Schuhe kaufen.

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Hier ist es wie bei den TOMS. Oft sind Ledersohlen vorhanden, es gibt aber auch Alternativen.

Design
Viele Farben, viele Designs – auch recht ausgefallene Musterungen und Ideen. Mir gefällt zum Beispiel die Wassermelone gut, die gab es nur leider in meiner Größe nicht mehr.

Qualität
Die PAEZ sind noch nicht soo lange in Annas Besitz. Der Tragekomfort lässt allerdings keine Wünsche offen. Die Schuhe sind unfassbar leicht und wirklich angenehm zu tragen. Kein Schwitzfuß aber man fängt auch nicht direkt an zu frieren. Funktioniert im Sand, auf Asphalt, auf Wiesen und im Büro. Herrlich.

Preis
ca. 45 Euro pro Paar

Verfügbarkeit
Über deren Website und in ein paar kleineren Onlineshops

Weitere Unternehmungen
Es gibt mittlerweile auch Boots von PAEZ, sowie eine gefütterte Variante. Ob diese dann, aufgrund ihres Schnittes, wirklich warm hält? Vielleicht probieren wir es mal aus…

Zusammengefasst:
Absoluter Anwärter für Schuh-Favorit des Jahres. Chlorgebleichtes Leder ist natürlich uncool und es wäre auch schöner, das Leinen wäre bio. Wenn in den Fabriken aber wirklich so fair behandelt und gezahlt wird, wie es geschrieben steht, ist das auch schon ein großer Schritt in eine richtige Richtung. Vom Tragekomfort und Aussehen sind die Schuhe uneingeschränkt empfehlenswert. Auch hier: kaufen!

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Wie sind eure Erfahrungen mit TOMS oder PAEZ? Wir freuen uns über eure Gedanken und Geschichten!

Kategorien Fashion & Beauty

über

Im Gegensatz zu Kunst sollte Essen bodenständig sein. Ich bin für: Das große Ganze untersuchen // das Kleine bewundern // Entdeckungsreisen // Gute Laune // konkrete Pläne // abgefahrene Ideen // Fusion ohne Regen // Transparenz & Lobbycontrol// Arbeit, von der man leben kann. Überall auf der Welt // sich anmalen // vegi Ernährung (gelingt mir noch nicht immer) // Gui Boratto im Sonnenuntergang – ermöglicht durch eine Photovoltaik-Anlage // Sich reinhängen // Ökosoziale Marktwirtschaft versuchen // nicht mehr verbrauchen als einem zusteht // Einen Ort, an dem ich meinen Gedankenwust platzieren kann: Green Friday. Pop & Poesie gibt es hier: http://juliafriday.tumblr.com Bunte Bilder: http://pinterest.com/juliaschimanzky/

4 Kommentare zu “Espadrilles mit guten Absichten: Toms vs. Paez

  1. Nach jahrelanger Zusammenarbeit und langer Zeit als grösster Toms-Händler der Schweiz, stoppen wir nach dieser Saison nun die Zusammenarbeit mit Toms. Das One for One Prinzip reicht schlicht nicht, wenn du als Produzent mitschuld bist an den Zuständen, die es zu bekämpfen gilt. Lange hatte Toms versprochen, die Arbeitsbedingungen kontrollieren zu lassen und diese verbessern zu wollen. Aber nichts kam. Wieso sie mittlerweile auch in Vietnam und Indonesien produzieren? Weil die Arbeiter da noch weniger verdienen. Pure Ausbeuter. Bei Paez sind wir weniger nah dran, aber der Gang nach China zeigt genau das gleiche. Wir suchen nach anderen Alternativen.

    • Hallo Sebastian,
      ja genau, damit habe ich beim TOMS auch immer Bauchschmerzen. Warum produzieren die nicht zu fairen Bedingungen, damit würden sie noch viel mehr helfen… One for one ist dennoch besser, als einfach gar nichts, denke ich. Von Paez habe ich lange nichts gehört. Gibt es die noch, ja? 🙂

  2. Die Paez werden mittlerweile auch nicht mehr in Argentienen, sondern in PRC hergestellt.

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