Fototagebuch vom Stadt Land Food Festival

Von Samstag bis Montag fand rund um die Kreuzberger Markthalle Neun das Stadt Land Food Festival statt. Wie schön, dass ich in diesem Zeitraum keine weiteren Verpflichtungen hatte und somit sehr viel Zeit dort verbringen konnte. Man könnte fast sagen, dass ich das ganze Festival durchgespielt habe 🙂

Wer das Festival verpasst hat oder sich an die schönen Tage erinnern möchte, ist herzlich zu meinem kleinen virtuellen Spaziergang eingeladen.

Obst und Gemüse, my love

Auf dem Stadt Land Food Festival gab es eine Menge Obst und Gemüse zu  bestaunen, zu kaufen und zu probieren. Ob die Marketing-Menschen von Aldi sich wohl auf das Festival gewagt haben? Hier sollte wirklich jedem klar geworden sein, wie wichtig und hervorragend die Vielfalt ist. Tomaten, Rüben und Kartoffeln in allen Farben, fast vergessene Gemüse, Äpfel von knorrigen, alten Apfelbäumen, unzählige Arten von Tomaten. Und all das wächst sogar in unseren Breitengraden. Banane, Kokosnuss und Co in allen Ehren, aber wer sich mehr mit heimischem Obst und Gemüse auseinandersetzt, hat auch eine enorme Vielfalt zur Auswahl, grade im Sommer. Wer dennoch auf Südfrüchte setzt, sollte genau auf die Herkunft achten.

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Completely Nuts

Ich habe noch nie darüber nachgedacht, wie viele Walnuss-Sorten es wohl gibt. Die Auswahl, die auf dem Stadt Land Food präsentiert wurde hat mich aber dennoch umgehauen. Ganz groß bis ganz klein, mit hellen Kernen und dunklen, Geschmacksrichtungen zwischen bitter und süß. Ich bin ganz angetan und habe einen großen Beutel für Zuhause gekauft. Es gibt viele Nüsse, die in Deutschland wachsen, hier lohnt sich beim Kauf immer ein prüfender Blick.

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Summ summ summ

Was wäre ein Festival rund um das Thema Landwirtschaft ohne Bienen? Richtig: gar nichts. An der Bienen-Station konnten einige Waben begutachtet und eine Menge spannende Workshops besucht werden. Imkerei finde ich eh total spannend, letztens war ich mal bei einer Honigernte dabei. Save the bees! Regionaler, biologisch gewonnener Honig unterstützt die ortsansässigen Imker, die Vielfalt der Pflanzenwelt und hilft aktiv gegen das gefährliche Bienensterben. Auf Märkten und in Bioläden gibt es eine große Auswahl.

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Sweet dreams are made of cheese

Wer sagt, er mag keinen Käse, hat nur seinen noch nicht gefunden. Käse ist so vielfältig und unterschiedlich, da MUSS doch für jeden was dabei sein… Weichkäse, Rohmilchkäse, Frischkäse, Hüttenkäse. Außerdem die verschiedenen Grundlagen wie Kuhmilch, Ziegenmilch oder Schafsmilch. Aufs Brot, geschmolzen auf dem Auflauf oder als Füllung in der Calzone. Absurd finde ich, dass diese in Plastik eingeschweißten merkwürdigen Scheiben aus dem Supermarkt Käse heißen dürfen, die haben nämlich ungefähr nichts mit dem zu tun, was da auf dem Stadt Land Food Festival ausprobiert werden konnte. Ein Glück habe ich voll zugeschlagen und noch einige Stücke im Kühlschrank, an denen ich mich die nächsten Tage noch erfreuen kann. Auf dem Festival gab es die Möglichkeit, Käse selbst zu machen. Das macht großen Spaß und am Ende versteht man, warum ein gutes Stück Käse eben seinen Preis hat.

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Kid’s Corner

Es wäre nicht die Markthalle Neun, wenn nicht auch Kinder gedacht worden wäre. Neben einem Revival der tollen Kochschule Neun gab es noch eine ganze Menge mehr zu erleben. So konnte zum Beispiel aus Sahne Butter geschüttelt werden und ein Melkdiplom erarbeitet werden. Zwar nicht an einer echten Kuh, aber das wäre wohl auch etwas zu viel für die Kuh gewesen 😉

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Brot ist mehr als nur Sättigungsgrundlage

Brot ist eine Wissenschaft für sich. Die einen schwören auf Sauerteig, die nächsten auf Hefe. Roggen, Weizen und Dinkel haben unterschiedliche Eigenschaften und Geschmäcker. Der Duft von frisch gebackenem Brot ist unschlagbar, egal ob es sich um ein weißes Baguette oder ein dunkles Körnerbrot handelt. In der Markthalle Neun und drumherum haben einige Bäckermeister ihr Handwerk präsentiert und teilweise Interessierte mit anpacken lassen. Wer nur in Plastik eingepacktes Brot aus dem Supermarkt kennt, wird es vielleicht als reine Sättigungsmasse empfinden. Wer sich mal durch verschiedene und handwerklich hergestellte Brote gefuttert hat, wird nie wieder welches aus dem Supermarkt essen wollen. Wenn Brot richtig gut ist, braucht es im Grunde genommen nicht mal Butter oder Olivenöl als Zugabe. Ein Stück guter Käse lohnt sich aber trotzdem dazu 🙂

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Wasser für alle – und zwar umsonst!

Wasser ist ein großes Thema für mich. Wie sehr hasse ich es, wenn der Italiener mir kein Leitungswasser geben will, sondern ich St.Pellegrino kaufen muss. Das wird nicht nur aus Italien angekarrt (Wasser! Aus Italien! Wie absurd!), sondern gehört auch noch Nestlé. So habe ich mich gefreut, dass die Stadtwerke Berlin das Stadt Land Food Festival unterstützt haben. Kleiner Wermutstropfen: Es wurde in Plastikbechern ausgegeben.

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I wish you were beer

Eines meiner Lieblingsgetränke ist Bier. Aber bitte kein InBev-Quatsch, sondern richtiges, echtes Bier. Gebraut mit Handwerkskunst, aus biologisch und gerne regional angebautem Hopfen und Malz. Davon gab es eine Menge zu probieren auf dem Stadt Land Food Festival. Gut, dass es drei Tage ging, so ist das Ganze nicht in einem Sauf-Gelage geendet, sondern ich konnte nach und nach probieren. Es gab auch einige spannende Weine, aber damit habe ich dieses mal gar nicht erst angefangen. Das nehme ich mir hiermit für das nächste Festival vor!

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Fleischeslust

Das Thema Fleisch ist so groß und ich bin so voller Gedanken dazu, da ist hier nicht der richtige Platz. Nur so viel: WENN man Fleisch essen will, dann doch bitte Gutes. Wie zum Beispiel aus der Kumpel&Keule Metzgerei in der Markthalle Neun.

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Flower Power

Toll fand ich, dass auch das Thema Floristik aufgegriffen wurde. Fair Trade Rosen aus dem Edeka sind bestimmt besser als Nicht-Fair Trade Rosen aus dem Edeka, aber da geht doch noch mehr! Mit dem Kauf von regionalen und saisonalen Bio-Blumen unterstützen wir Gärtnereien und Betriebe, holen uns keine Chemie nach Hause und schützen die Böden.

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So, jetzt habe ich doch viel mehr getippt, als ich vorher dachte. Danke an alle, die bis hierher gelesen haben. Natürlich fehlt noch eine ganze Menge, es gab noch so viel mehr zu sehen, aber einen Überblick solltet ihr jetzt trotzdem gewonnen haben.

Liebe Macherinnen und Macher des Festivals: BIG UP! Ganz großes Kino! Ganz fettes Dankeschön! Ich kann die nächste Ausgabe kaum erwarten… 🙂

Nur eine Anmerkung erlaube ich mir noch. Muss das sein mit dem Müll bei den Ess-Ständen? So viele Plastikschalen, Löffel, Tüten und Becher… ist ein Pfandystem für die Menschen echt so abschreckend, gibt es da keine Möglichkeiten? Es ist nicht so, dass ich die perfekte Patentlösung in der Handtasche habe, aber ich setze mich gerne mal mit euch zusammen und wir überlegen uns was.

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2 Kommentare zu “Fototagebuch vom Stadt Land Food Festival

  1. Zu solchen Gelegenheiten nehme ich schon sehr lange mit: Gabel und Löffel aus meiner Besteckschublade und ein paar längere Holzzahnstocher (Reste von einem lange zurück liegenden Einkauf im Asialaden).
    Statt Plastikteller und -schalen sollten sich die Anbieter umsehen; es gibt so viele Alternativen.

    Ganz tolle Fotos. Merci.

    • Hi Thea,
      ja, das ist super. Ich denke auch oft dran, aber nicht immer. Es wäre toll, wenn seitens der Standbetreiber mehr Wert darauf gelegt werden würde, nur so ändert sich ernsthaft etwas. Manchmal erlebe ich es, dass die es richtig blöd finden, wenn ich mit meinem eigenen Becher komme. Daran merke ich dann, wie selten das anscheinend passiert. Grr.
      Liebe Grüße!
      Anna

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